Barrierefreie Kommunikation in der Verwaltung
Das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg fördert seit Mitte Dezember 2017 das Projekt „Barrierefreie Kommunikation in der Verwaltung“. Der Schwerpunkt liegt auf der Umsetzung der Leichten Sprache. Von einer barrierefreien Kommunikation profitieren viele Bürger.
Das Projekt „Barrierefreie Kommunikation in der Verwaltung“ wird vom Landesverband Baden-Württemberg der Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung e.V. in Kooperation mit der 1a Zugang Beratungsgesellschaft mbH (capito Stuttgart) umgesetzt.
Im Rahmen des Projekts werden behördliche Dokumente in Leichte Sprache übersetzt, Schulungen für Verwaltungsmitarbeiter zur Leichten Sprache durchgeführt sowie im Internet ein Nutzerportal in Form einer Textbörse bereitgestellt. Zudem entstehen barrierearme Medien, wie zum Beispiel Erklärfilme.
Die Kommunalverwaltungen und die Landesverwaltung können somit bei Informationen an Bürgerinnen und Bürger zum Verwaltungshandeln und zu behördlichen Entscheidungen eine bessere Verständlichkeit und eine Kostenersparnis durch Reduzierung des Kommunikationsaufwandes gewährleisten. Außerdem kann dank der Umsetzung der Leichten Sprache eine höhere Zufriedenheit bei den Kunden und ein bedarfsorientierter Service erzielt werden.
Auf der Grundlage der UN-Behindertenrechtskonvention, des Aktionsplans der Landesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und des Gesetzes zur Gleichstellung behinderter Menschen (BGG) ist der Anspruch auf Verständlichkeit im Verwaltungskontext und die Notwendigkeit von Leichter Sprache unstrittig gegeben.
Der Ansatz der sogenannten Leichten Sprache kann ein gutes Instrument bieten, Kommunikation zu verbessern oder überhaupt zu ermöglichen. Menschen mit kognitiven Einschränkungen können Texte und gesprochene Wörter in Leichter Sprache viel besser verstehen. Es profitieren aber auch weitere Personengruppen von der Leichten Sprache, zum Beispiel auch funktionale Analphabeten und Menschen mit mangelnden Deutschkenntnissen.
Nur wer die Informationen versteht, kann ein selbstbestimmtes Leben führen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Durch das Projekt „Barrierefreie Kommunikation in der Verwaltung“, kommen wir der Realisierung der UN-Behindertenrechtskonvention einen Schritt näher. Die Leichte Sprache ist für viele Bürger gewinnbringend.